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KI | Maschinelle Übersetzungen

KI wird unser Leben in den kommenden Jahrzehnten wesentlich beeinflussen. Auch die Möglichkeiten maschineller Übersetzung werden zunehmen. Bei Übersetzungen hat die KI aber noch signifikante Schwächen, die beim Einsatz im professionellen Umfeld Probleme bereiten. Hierbei sind insbesondere zu nennen:

1. Der Kontext wird nicht beachtet. Häufig werden daher im Zusammenhang falsche bzw. unpassende Begriffe verwendet. Dies gilt umso mehr, wenn Begriffe für sich stehen und nicht in einem Satz.

2. Die Terminologie wird nicht einheitlich verwendet. Erscheint ein Begriff häufiger im Text, kommt es regelmäßig vor, dass er unterschiedlich übersetzt wird. In Bedienungsanleitungen führt dies zu Irritationen, in Verträgen mitunter schlicht zu falschen Inhalten.

3. Wortspiele, Sprichwörter, Redewendungen, Mehrdeutigkeiten, etc. werden nicht erkannt. In der Zielsprache ist der Text dann unverständlich oder wird der Sinn schlicht falsch wiedergegeben.

4. Es bestehen stilistische Schwächen. Je kreativer der zu übersetzende Text ist, desto problematischer. Dies trifft beispielsweise auf Texte im Bereich Marketing zu.

5. Auch da bei den gängigen Übersetzungsprogrammen technisch bedingt keine 100%ige Übereinstimmung von Ausgangs- und Zieltext bestehen muss, kommt es immer wieder zu Fehlern. Bei juristischen Texten beispielsweise, bei denen häufig sehr lange, verschachtelte Sätze vorkommen, ist die Gefahr groß, dass ein Fehler passiert.

6. Zwischen Ländervarianten (wie beispielsweise Portugiesisch für Portugal und Portugiesisch für Brasilien) wird regelmäßig nicht unterschieden.

7. Eine Lokalisierung findet nicht statt. Die im Zielland gängigen Datums-, Zeit-, Währungs- und Temperaturangaben sowie Maßeinheiten und Umrechnungsgrößen bleiben unbeachtet. 

8. Referenzmaterial kann ebenso wenig berücksichtigt werden, wie bestehende Glossare oder sonstige terminologische Vorgaben.

9. Je nach verwendetem Programm und Methode können Probleme im Hinblick auf den Datenschutz bestehen.

10. Die Erstellung bzw. Einbindung von Terminologie-Datenbanken in den Übersetzungsprozess ist regelmäßig nicht möglich.

Sind maschinelle Übersetzungen also völlig unbrauchbar? Nein. Bei privater Korrespondenz beispielsweise oder wenn es darum geht, sich einen Überblick über den Inhalt eines Textes zu verschaffen, sind Google Translator & Co. gut zu gebrauchen und durchaus nützlich. Wenn es aber um Texte im professionellen Umfeld geht, um Texte, die veröffentlicht werden sollen, wenn es auf die richtige Terminologie ankommt oder wenn Texte juristisch Bestand haben müssen, dann sind maschinelle Übersetzungen keine Option.

Perspektivisch wird man maschinelle Übersetzungen, die noch fortschrittlicher sind, natürlich auch im professionellen Umfeld in den Übersetzungsprozess mit einbinden. Dabei wird die KI auf absehbare Zeit jedoch nicht selbständig finale Übersetzungen erstellen können. Vielmehr wird sie Übersetzer bei ihrer Arbeit unterstützen, beispielsweise indem man eine maschinelle Vorübersetzung weiterbearbeitet, sog. „Post Editing Machine Translation“ oder kurz PEMT.

Bis auf Weiteres können Sie sich jedenfalls bei uns darauf verlassen, dass professionelle, qualifizierte und erfahrene Fachübersetzer die Übersetzungen für Sie anfertigen. Mit allen Vorteilen, die dies bedeutet!